Warum eine REFORNATION?

Refornation: Zurück zum Grundmuster des Königreichs

Jesus predigte das Königreich – was kam, war das Christentum. Und das bedeutet pyramidale Strukturen, religiöse Führerkulte, Nepotismus, die unsägliche Unterteilung in Kleriker und Laien, Ritualismus, Dogmatismus, starre Programme, Kirchen- und Gemeindespaltungen, Fixierung auf religiöse Gebäude, Wettbewerbsdenken und das naive oder auch schamlose Vermarkten einer religiösen Marke an religiöse Konsumenten. Mit einem Wort: Religion!

Große Teile des Leibes Christi wurden in diesem Chaos wieder zu verlorenen Schafen. Früher waren sie ohne Christus verloren; heute sind sie verloren in der Religion des Christentums. Gutmütig und treugläubig sind viele den blinden Blindenleitern nachgetrottet und waren bei jeder religiösen Spendensammlung artig dabei. Doch gleichzeitig mussten sie mit ansehen, wie ihr eigenes Leben zu einer Sackgasse wurde. Heute sind sie desillusioniert, ernüchtert, ohnmächtig und ganz einfach müde. Viele sind unruhig, verärgert, nicht wenige haben resigniert. Andere treten auf der Stelle und fragen sich: War das alles?! Sie suchten nach Gott, blieben aber an einem „christlichen Leiter“ kleben. Sie suchten nach dem Königreich, wurden aber mit „der Kirche“ abgespeist

In den USA haben bereits, nach Forschungen des Soziologen Josh Packard, 65 Millionen Christen den klassischen Kirchen den Rücken gekehrt. Das sind etwa so viele wie alle verbleibenden kirchlichen Mitglieder, 50 Prozent. Sie tun dies nicht, weil sie ihren Glauben an Gott verloren haben, sondern an die Kirche als System. Sie sind Kirchen-Flüchtige, die doners, die sagen: „I am done with church!“ (Ich habe genug von der Kirche). In an deren Ländern der westlichen Welt sind die Zahlen ähnlich.

Aber es gibt Hoffnung! Es gibt ein Leben, das über KWASK (Kirche-wie-alle-sie-kennen) hinausgeht. Ganze Generationen von Menschen, inspiriert von Gottes Geist, wenden sich von der institutionalisierten Religiosität ihrer Eltern ab, die geradezu besessen war mit dem Organisieren immer neuer Veranstaltungen. Große Teile der Gesellschaft haben längst das Interesse an KWASK verloren. Sie haben erkannt, dass es in den Kirchen immer und immer wieder nur um eines geht: um vorgestanzte, schlecht choreographierte, vorhersehbare und langweilige Veranstaltungen in Gebäuden, die ansonsten unproduktiv sind und den größten Teil der Woche leer stehen. Wer ein kirchliches Gebäude betritt, dem droht unweigerlich das stets gleiche 5-S-Muster: Sermon, Singen, Sakramente, Spendenaufrufe für ein weiteres Sozialprojekt. In schöner Regelmäßigkeit meldet zwar jemand mit erhobenem Zeigefinder ethische Bedenken an der wie ein Krebs um sich fressenden Gier „in der Welt“ an, die von einer babylonischen Mentalität hypnotisiert wurde. Doch „die christliche Gemeinden“ versagen genauso regelmäßig darin, die radikale Alternative vorzuleben, die Stadt auf dem Berg, das Licht der Welt, wie Jesus es sagt. Die Menschen „der Welt“ sind deshalb vom kirchlichen Leben nur wenig beeindruckt. Sie erkennen darin keine wirkliche Alternative zu ihrem eigenen Leben. Einer der Gründe dafür ist, dass die Grundbotschaft der Kirchen sich dramatisch verändert hat. Jesus predigte noch: Tut Buße, denn das Königreich ist nahe. Die heutigen Kirchen predigen schlecht verhüllten Proselytismus: Willkommen als neues Mitglied unserer Religion!

Gott lässt dieses Dilemma jedoch nicht kalt. Zu viel steht auf dem Spiel. In einer weltweiten Rückrufaktion fordert der Geist Gottes jeden auf, der Ohren hat zu hören, aller von Menschen gemachten Religion den Rücken zu kehren und zu ihm zurück zu kehren. Er ruft seine Braut: Komm‘ zurück in das Haus des Vaters! Er ruft seinem Volk zu: Kommt zurück in die Ordnungen Gottes! Und der Geist Gottes sagt der ganzen Welt: Das Königreich, nicht die Kirche, ist Gottes unglaubliches Angebot an euch!

Immer dort, wo Menschen beginnen, auf diese Rückrufaktion zu reagieren, kommt es zu einer geistlichen Migration, bei der Menschen vom Sumpf der Religion freikommen und in einer Repatriierung das wahre Land der Freiheit und Verheißung finden – das Königreich Gottes. Dort, wo Jesus nicht nur unser Gott, sondern unser amtierender König ist – dort, wo wir seine Verfassung und seine Wirtschaftsordnung einhalten, werden wir eine Revolution erleben. Der Geist aller babylonischen Religion verliert seine Macht über uns. Gott setzt uns, wie in einem Reset, auf seine originale Werkseinstellung zurück. Das ist der Startschuss zu einer Wieder-Erfindung von uns selbst, bei der wir endlich zu dem werden, was Gott schon immer für uns geplant hatte. Wenn eine größere Gruppe das gemeinsam erlebt, können sie zu einem lokalen Modell der Stadt Gottes werden, in der das Leben des Königreichs pulsiert und für andere sichtbar wird.

Weil dieser Prozess auf dem Grundmuster des Königreichs Gottes aufbaut, seiner Nation, nennen wir ihn Refornation.